Das VOXEL-MAN Programm kann auch simulierte Röntgenbilder aus den Computertomogrammen des Mumienkopfes berechnen. Das Bild zeigt eine Panoramaschichtaufnahme der Zähne, ähnlich wie sie üblicherweise von einem Zahnarzt angefertigt wird. Diese zeigt einige interessante Befunde:
In dem vorliegenden Bild handelt es sich um einen nicht vollständig bezahnten Ober- und Unterkiefer. Im Oberkiefer fehlen die beiden mittleren Schneidezähne 11 und 21. Im Unterkiefer fehlen die vier Frontzähne 32, 31, 41 und 42. Hierbei handelt es sich nicht um pathologische Veränderungen, sondern um ein Artefakt, das durch die Präparation der Mumie entstanden ist. Im linken Unterkiefer (im Bild rechts) erkennt man dagegen einen pathologischen Zahnverlust der Zähne 35 und 36. Von dem Praemolaren stellt sich noch ein Teil der Wurzel in Höhe des Alveolarkammes dar. An der Wurzelspitze sieht man eine kleine periapikale Aufhellung (im Röntgenbild schwarz), die auf ein entzündliches Geschehen hinweist.
Es liegt ein generalisierter horizontaler Knochenabbau mit vertikalen Einbrüchen vor, so wie wir sie von parodontotischen Veränderungen mit Knochentaschen an den Zähnen her kennen. Im gesamten Kronenbereich stellen sich Abrasionen dar, die an einer deutlichen Abflachung der Zahnhöcker zu erkennen sind.
Befundung: Dr. Andreas Fuhrmann, Poliklinik für Röntgendiagnostik in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Universitäts-Krankenhaus Eppendorf.
Anmerkung: Die hier verwendete Benennung der Zähne folgt der in der Zahnheilkunde üblichen WHO-Zahnschema, wobei Ober- und Unterkiefer in vier Quadranten aufgeteilt und im Uhrzeigersinn nummeriert werden. Der rechte Oberkiefer des Patienten wird mit 1, der linke Oberkiefer mit 2, der linke Unterkiefer mit 3 und der rechte Unterkiefer mit 4 bezeichnet. Die zweite Ziffer gibt die Nummer des Zahnes in seinem jeweiligen Quadranten an, beginnend von der Mitte nach außen. Der obere mittlere Schneidezahn rechts trägt danach die Nummer 11.
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